Schulbegleithündin Leni an der Berner Grundschule

Schulbegleithündin Leni an der Berner Grundschule

Ab Januar 2025 ist die Labrador Retriever Hündin Leni im Einsatz als Schulbegleithund.

Gemeinsam mit seiner Besitzerin Anne-Sophie Geisler (Klassenleitung 1b) durchläuft Leni im Schuljahr 2024/25 eine vom Kultusministerium anerkannte Ausbildung zum Schulbegleithund bei der Hundeschule Amperland, was bedeutet, dass Mensch und Tier als Team für einen pädagogischen Einsatz ausgebildet werden.

Nach der ersten Phase der Vorbereitung und Organisation des Schulhundeinsatzes begann Leni im Januar 2025 quasi ihre Praktikumszeit in der Klasse 1b. Das bedeutet, dass der Hund stressfreies Liegen am Platz im Klassenzimmer einübt und sich auf Kommando dann frei und ruhig im Klassenzimmer bewegen darf. Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Zeit den richtigen Umgang mit dem Hund im Klassenzimmer und die Hundeführerin lernt die Beobachtung und Führung des eigenen Hundes im pädagogischen Kontext. In dieser Zeit bis zur praktischen Prüfung im Juni 2025 begleitet Leni ihre Besitzerin an einem oder zwei Tagen in die Klasse. Nach bestandener Prüfung von Leni und absolviertem Hundeführerschein (D.O.Q. – Test 2.0) wird Leni an maximal drei Tagen pro Woche in der Klasse von Frau Geisler eingesetzt.

Die Begleitung der Einführung des Schulhundes, die Erarbeitung eines auf die Berner Grundschule zugeschnittenen Konzeptes und auch die weitere Begleitung in den kommenden Schuljahren findet mit Unterstützung der Hundeschule Amperland und Lenis Tierarztpraxis statt. Ihr Gesundheitszustand wird halbjährlich mit einem Checkup überprüft und das ausgearbeitete Hygienekonzept kann jederzeit bei Interesse einsehen werden. Hier werden auch die Präparate und Verabreichungsdaten der Endo- und Ektoparasitenprophylaxe vermerkt. Die Gesundheit von Leni hat natürlich Priorität, denn nur ein gesunder Hund kann ein guter Begleiter für die Kinder sein. Tierschutz steht an oberster Stelle und Leni wird zu keinen Handlungen gezwungen. Es ist ihr jederzeit möglich, sich auch im Klassenzimmer zurückzuziehen.

Leni ist eine sehr feinfühlige, menschenbezogene und freundliche Hündin, die den Schülerinnen und Schülern der Berner Grundschule sicher eine gute Lernpartnerin und Begleiterin wird. Sie ist allerdings kein Therapiehund, wird also gezielt für den pädagogischen, nicht für therapeutischen Einsatz ausgebildet.

Die Anwesenheit eines Schulhundes fördert das Empathievermögen und die Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler und trägt so zu einer guten Lernatmosphäre bei. Darüber hinaus entwickeln die Kinder im Umgang mit dem Tier Verantwortungsbewusstsein und Selbstbewusstsein. Die Gegenwart des Hundes kann Sicherheit in schwierigen Situationen geben und so auch zu Stressabbau auf Seiten der Lernenden führen. Ein Schulhund schafft im Unterricht eine angenehme Atmosphäre und hat auch positive Auswirkung auf das Sozialverhalten: Einerseits sind alle Anwesenden zu rücksichtsvollem und ruhigem Verhalten angehalten, um dem Hund keinen Stress zu bereiten, andererseits nimmt ein Hund Gefühle und Spannungen im Raum genau wahr und reagiert darauf.
Anfangs ist die Situation für die Schülerinnen und Schüler und für die Hündin sicher noch spannend und aufregend, aber bald wird die Anwesenheit des Hundes für alle zur Gewohnheit werden. Die Kinder helfen dem Hund am besten bei der Eingewöhnung, wenn sie sich ruhig verhalten und ihn gar nicht so sehr beachten.
Leni darf sich im Unterricht im Klassenzimmer frei bewegen und kommt auch für Lernspiele in Mathe oder Deutsch zum Einsatz, indem sie zum Beispiel Zahlen würfelt oder Wortkarten bringt. Dies entspricht dem Spieltrieb von Leni und unterliegt keinem Zwang. In HSU ist sie beim Thema „Haustiere“ natürlich ein tolles Model und man kann sich live die Körperteile des Hundes betrachten. Am Sport- oder Fachunterricht nimmt Leni nicht teil.

Am wichtigsten ist, dass ein Schulhund auch trotz der vielen Menschen um ihn herum keinen Stress hat. Und dabei können ihm alle mit Einhaltung folgender Regeln im Schulhaus helfen:

  1. Der Hund fühlt sich wohl, wenn es leise ist.
  2. Wir gehen langsam, wenn der Hund da ist.
  3. Den Hund seitlich von vorn begrüßen, so dass er dich sehen kann.
  4. Nur eine Schülerin oder ein Schüler spricht und arbeitet mit dem Hund oder streichelt ihn.
  5. Der Hund möchte nur an seinen Lieblingsstellen gestreichelt werden.
  6. Nach dem Hundekontakt sollen die Hände gewaschen werden.
  7. Auf seinem Ruheplatz wird der Hund nicht gestört.
  8. Der Hund darf seine Sachen behalten!
  9. Fütterung des Hundes nur mit Erlaubnis der Besitzerin.
  10. Abfall gehört in den Mülleimer.

Diese Regeln werden in den Klassen, in denen Leni anwesend ist, wiederholt und eingeübt.

Weitere grundlegende Informationen zum Einsatz von Schulhunden in Bayern:

https://www.schulhunde-bayern.com

https://deutsches-schulportal.de/unterricht/was-beim-einsatz-von-schulhunden-zu-beachten-ist